Als einer von drei Piloten mit ASN Prioritätsfahrerstatus war der ehemalige Welt- und Europameister Andreas Aigner gemeinsam mit Co-Piloten Jürgen Rausch in die Neuauflage des Schotterklassikers, der Rallye W4, gestartet.
Fotos: Harald Illmer
Direkt hinter dem ex Staatsmeister Hermann Neubauer, der aus Gründen des 50. Jubiläumsstarts mit seinem Stamm-Co Piloten Bernhard Ettl mit der selbst gewählten Startnummer 50 als erstes in die Rallye startete, rollte das Duo Aigner/Rausch mit der Startnummer 1 als zweites Wettbewerbsfahrzeug über die Startrampe. Dass ein Podium mit einem seriennahen Rallyefahrzeug aufgrund des Starts von neun technisch haushoch überlegenen Fahrzeugen der Kategorie R5 nicht möglich sein wird war von Beginn an klar – dass das Duo mit dem M1-SUBARU letztlich näher am Podium war als man sich erhoffen durfte, war freilich neben eine unglaublich beherzten Fahrweise von Andreas Aigner und der Standfestigkeit des Subaru auch einigen Ausfällen an der Spitze geschuldet.
Auf eine sensationelle fünfte Gesamtzeit in SP1 Freitagabend folgte ein kleiner Ausrutscher auf der SP2, der das Duo auf Rang neun zurückfallen ließ – zum Glück ohne nennenswerte Schäden. Nach fünf von zehn Sonderprüfungen konnte sich Aigner mit konstant starken SP-Zeiten auf Rang sieben vorarbeiten und einen Respektabstand von über einer Minute auf Jan Černý herausfahren. Černý war mit jenem R2 Peugeot am Start, mit dem der aktuell drittplatzierte der tschechischen Rallye-Staatsmeisterschaft zuvor bereits einen Sieg in der Europameisterschaft (ERC) einfahren konnte. Zu dem Zeitpunkt lag ein weiterer tschechischer Spitzenpilot an der Spitze – der Sieger des ORM-Finales in Niederösterreich Jaroslav Orsák lag knapp vor dem Veranstalter Christian Schuberth-Mrlik und dem ORM-Staatsmeister von 2016, Hermann Neubauer, in Führung.
Auf der siebten Wertungsprüfung Manhartsberg überschlugen sich jedoch die Ereignisse – der Spitzenreiter Orsák war mit einem technischen Ausfall liegen geblieben, ebenso der SKODA-Pilot Christian Schuberth-Mrlik. Der Local-Hero musste seinen FABIA mit einem Loch im Kühler abstellen - dieses hatte er sich beim Versuch eingefangen, einen wesentlich langsameren Piloten auf dem Rundkurs zu überholen. Aigner/Rausch lieferten weiterhin eine starke und fehlerfreie Leistung ab und der seriennahe SUBARU, aufbereitet im Autohaus BAMMINGER in Sattledt, bewies mit dem erstmals verbauten Schotterfahrwerk seine Nehmerqualitäten. Die zehnte Zielankunft des BAMMINGER-SUBARU beim zehnten Start innerhalb von zwei Jahren – ein unglaubliche Erfolgsgeschichte. Eine, die mit einem weiteren Klassensieg und Gesamtrang vier bei der Schotterpremiere um ein weiteres Erfolgskapitel reicher geworden ist – überlegener Sieger war letztlich der Lungauer Hermann Neubauer.
Andreas Aigner: „Als Christian letztes Jahr gesagt hat er möchte den Schotter-Klassiker neu aufleben lassen, habe ich ihm meine Teilnahme zugeischer - für mich eine Ehrensache, dazu auch zu stehen. Ursprünglich standen mehrere Optionen im Raum, welches Auto wir hier an den Start bringen würden. Da das BAMMINGER-CONTIGER Rallye Team gerade ein neues Schotterfahrwerk in den M1-SUBARU verbaut hatte und wir zuletzt gemeinsam das ORM-Finale erfolgreich bestritten hatten, waren wir uns schnell einig. Für mich war es zudem eine tolle Gelegenheit, den Schotterreifen Dmack S6A auf einem seriennahen Allradfahrzeug selbst zu testen. Das Ergebnis war beeindruckend, wir kamen mit nur einem Satz über die ganze Rallye und waren dabei mit Abstand das schnellste Fahrzeug außerhalb des R5-Spitzenfeldes. Dass wir letztendlich auch drei R5 hinter uns lassen konnten und mit dem seriennahen M1-Fahrzeug dabei weniger als 3 Sekunden pro Kilometer auf den Sieger Hermann Neubauer verloren, spricht glaube ich sowohl für das Potential der kostengünstigen M1-Fahrzeuge als auch dafür, dass ich auf Schotter trotz meine wenigen Kilometer in den letzten Monaten nichts verlernt habe. Für mich war die W4 eine wirklich super organisierte Rallye, aus meiner Sicht wäre das wirklich ein verdientes ORM-Finale 2019. Schade war nur, dass Christian selbst im R5-FABIA wegen dem Loch im Kühler nicht bis zum Schluss um den Sieg mitkämpfen konnte.“
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