Wieder wurde ein Meilenstein in der Geschichte der M1 Rallye-Masters erreicht: Günther Knobloch und Jürgen Rausch feierten beim Rallyesprint St. Veit den ersten Austrian Rallye Challenge-Gesamtsieg eines M1-Autos und landeten auf Gesamtrang drei. Dem aufgrund von Regenschauern selektiven Nachmittag fielen auch zwei M1-Teams zum Opfer, darunter auch der in die M1 zurückgekehrte Reini Sampl. LG2-Dominator Michael Röck blieb diesmal nicht vom Technikpech verschont.
Fotos: Harald Illmer
Die Veranstaltung rund um St. Veit an der Glan scheint Günther Knobloch ganz besonders zu liegen: Dort gab der vormalige Motorradrennfahrer 2014 ein stürmisches Rallyedebüt mit Bestzeit und Platz drei im Sprint. Dort feierte er im Jahr darauf dann prompt seinen ersten Rallye-Gesamtsieg. Im Jahr 2016 - dem Geburtsjahr der Rallye-Masters - belegte „Knobi“ den zweiten Gesamtrang. Dass der Steirer und sein Kärntner Copilot Jürgen Rausch also am vergangen Wochenende erneut als Dritte das Gesamtpodium stürmen konnten, war zwar angesichts der zahlreichen R5-, S2000- und Klasse 8-Autos eine großartige Leistung, eine neue Rekordmarke war es jedoch nicht. Mit dem ersten Sieg eines M1-Fahrzeugs in der Austrian Rallye Challenge (ARC) gab es am Ende aber dennoch einen neuen Meilenstein zu feiern.
Dabei lagen Knobloch/Rausch bis zur letzten Prüfung noch auf Rang vier. Bei den schwierigen nassen und rutschigen Bedingungen sah Knobloch mit seinem Bamminger Subaru Impreza WRX STI M1 noch eine Chance, die neun Sekunden auf den 2WD-R3-Piloten Michael Kogler aufzuholen: „Wir haben uns gesagt: ‚Okay, das Auto ist versichert, also probieren wir es! No Risk, no fun! Und dann hatten wir im Gegensatz zu unserem ersten Lauf auf dieser rund 20 Kilometer langen Prüfungen einen wirklich nahezu perfekten Lauf.“ So zog das Duo Knobloch/Rausch vorbei an Kogler auf Platz drei der Gesamtwertung, siegten in der ARC und natürlich auch in der Wertung der M1 Rallye-Masters.
Bei seiner erst dritten Rallye lag Stuntrider Daniel Sattler in seinem „Stahlplatten“-Mitsubishi Lancer Evo X GSR M1 nach dem Vormittag auf dem tollen zweiten Platz der M1 Rallye-Masters. Doch auf der schwierigen und auch ziemlich schmierigen SP3 war Sattler auf Slicks unterwegs und fabrizierte einen Dreher. Die Folge: „Wir sind mit dem Wagen aufgesessen und eine Zeit lang nicht vom Fleck gekommen. Das hat uns beinahe drei Minuten gekostet.“ So rutschte Sattler auf den sechsten und letzten Rang der M1 Rallye-Masters ab. Weil jedoch sowohl Reini Sampl als auch Enrico Windisch die letzte Prüfung nicht beenden konnten und auch Michael Röck mit Problemen kämpfte, konnte Sattler letztendlich noch den dritten Platz der M1 Rallye-Masters belegen.
Platz zwei der M1 Rallye-Masters belegten Rückkehrer Harald Ruiner und seine Copilotin Ramona Charvat. Nachdem sein Nissan Z-350 dank der neuen Gewichtsregelung in die M1-Leistungsgewichtsklasse 2 verschoben wurde, konnte er damit auch den ersten LG2-Sieg erringen. Bereits in der SP1 konnte Ruiner die LG2 Führung übernehmen, nach SP2 lag er knapp hinter Windisch auf Rang zwei der LG2 – alle drei Fahrzeuge waren zu dem Zeitpunkt lediglich durch 7 Sekunden auseinander.
Ebenfalls ein Comeback gaben Reini Sampl und sein schneidiger Audi TTS quattro M1, aus dem „Gebetsbuch“ las die Deutsche Tina Annemüller. Doch schon auf der ersten Prüfung machte sich ein „Hund“ in der Elektronik bemerkbar: „Wir haben das Getriebe getauscht und offenbar haben wir damit den gleichen Softwarefehler wie schon im Vorjahr ausgelöst. So konnten wir die maximale Drehzahl nicht abrufen.“ Ob es an der im Regrouping im Spaß erteilten „Fahrzeugsegnung“ durch den M1-Pressemann lag, ist unbekannt - jedenfalls funktionierte der Audi hernach tadellos und Sampl/Annemüller beendeten die SP2 mit einer starken 9. Gesamtzeit. Auch am Nachmittag war lediglich Günther Knobloch schneller als Sampl. Im zweiten Durchgang der selektiven 20 Kilometer-Prüfung jedoch flog Sampl von der Piste - schade, denn sonst hätte er womöglich wieder Platz zwei zurückerobern können. Kleines Trostpflaster – an dem Audi TTS entstand kein nennenswerter Schaden.
Der auch wieder exzellent fahrende Michael Röck in seinem Ford Fiesta ST 150 M1 hatte diesmal keine problemlose Rallye: „Auf der letzten Prüfung hat sich nach fünf Kilometern ein Getriebeschaden angekündigt, zuerst war nur der zweite Gang weg, dann auch der erste und der dritte. So haben wir uns nur mit dem vierten und dem fünften Gang ins Ziel geschleppt und dabei rund fünf Minuten eingebüßt.“ Schade, denn Röck und sein Copilot Patrick Forstner lagen nach SP3 auf dem zweiten M1-Gesamtrang und in der LG2 in Führung. Röck schien also sein Ziel, auch im dritten M1-Lauf die LG2 zu gewinnen, konsequent umzusetzen. Nach dem Getriebeschaden jedoch wurde es nur Platz vier der M1-Rallye-Masters sowie Platz zwei in der LG2.
Zuvor hatte sich Röck mit Enrico Windisch im Renault Clio 4 RS Trophy M1 duelliert. Windisch, navigiert von Karin Cerny, knöpfte Röck auf SP1 rund sieben Sekunden ab, auf SP2 hatte Röck um die Winzigkeit von vier Zehntelsekunden die Nase vorne, auf SP3 jedoch konnte der Ford Racing Rookie 2016 dem Steirer 15 Sekunden „mitgeben“. Windisch hatte keine Möglichkeit mehr, zu kontern – er wurde auf der letzten Prüfung ebenfalls Opfer der schwierigen Bedingungen und sah nach einem Unfall leider keine Zielflagge.
Die M1 Rallye-Masters halten ihren nächsten, den vierten Lauf im Rahmen der Rallye Weiz von 20. bis 21. Juli ab. In den Tabellen führen Knobloch (Gesamt) und Röck (LG2).
Weitere Informationen über die Rallye findet man unter http://www.rallyesprint-stveit.at .
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