Nur zwei Monate nach dem ersten Testballon mit drei Startern im Lavanttal startet die M1 Rallye-Masters in Althofen in die zweite Runde. Das M1-Nennergebnis überrascht dabei sowohl im Bereich der Qualität als auch der Quantität – sogar ein Weltmeister ist unter den neun Startern!
Anfang April stand nur zwei Monate nach Bekanntgabe des neuen M1-Reglements drei Starter bei der Rallye Lavanttal am Start. Neben den beiden Initiatoren Reini Sampl (Audi TTS) und Günther Knobloch (Mitsubishi Evo IX) auch der deutsche Mountainbike Profi Andi Wittmann (Mitsubishi Evo X). Die erste M1-interne Challenge konnte das Team Sampl/Schmid vor Wittmann/Aigner für sich entscheiden, Knobloch/Rausch schied vorzeitig in Führung liegend aus.
Die folgenden Wochen nutzen einige weitere Rallye-Teams und Piloten, um weitere Fahrzeuge nach dem neuen Reglement vorzubereiten. Selbst die optimistischsten Prognosen hatten das überraschend gute Nennergebnis jedoch nicht vorhergesehen – letztlich haben nur zwei Monate nach der Premiere bereits neun Piloten aus drei Nationen für den zweiten Lauf der M1 Rallye Masters genannt.
Die größte Überraschung ist wohl der Start des PWRC-Welt und Europameisters Andreas Aigner – er hat einen BMW 650i mit V8 Motor nach dem M1-Reglement vorbereitet und möchte die Rallye nutzen, um einen Funktionstest unter Wettbewerbsbedingungen durchzuführen. Auch mit Spannung erwartet wird der Einsatz des dreifachen Siegers der Rallye Kärnten, Alfred Kramer. Er setzt gemeinsam mit Co Jürgen Blassnegger einen nach M1Reglement vorbereiteten Mitsubishi Evo 9 aus dem Hause Race Rent ein, ebenso wie Günther Knobloch - 2015 bei seinem zweiten Start bereits Gesamtsieger der Rallye Kärnten - er geht heuer gemeinsam mit seinem Kärntner Co-Piloten Jürgen Rausch an den Start. Auch auf einen Mitsubishi Evo X setzt der Mountainbike Profi Andi Wittmann, er konnte bei seiner Rallye-Premiere im Lavanttal mit einigen Top-Zeiten bereits ein echtes Ausrufezeichen setzen. Ebenso hoch einzuschätzen ist das Duo Reini Sampl/Melanie Schmid im Audi TTS, mit dem Sampl bei dem ORM Lauf in Liezen - Gesamtrang 9 - bereits aufzeigen konnte, natürlich aber auch Gerald Bachler, der seinen Subaru Impreza bei der Braustadt Rallye auf einen tollen siebten Gesamtrang steuern konnte. Das Italienische Duo Ravaglioli/Villa im Ford Mustang GT wird besonders von V8-Fans mit Spannung erwartet, die Steirer Florian Liendl und Eveline Gauster bringen einen ebenso neu aufgebauten Audi S3 an den Start – Premieren-Einsatz für Florian, zumindest Eveline konnte im Wechselland bereits erste Rennerfahrung im S3 sammeln. Das Team Pirz/Reitmaier im Peugeot 206 GTI hat sich die Rallye ebenso ausgesucht, um mit dem neu vorbereiteten Löwen die Premierenrallye zu bestreiten.
Seriöse Einschätzungen zu den möglichen Platzierungen im Gesamtklassement mit den neuen M1-Boliden in dem über 100 Teilnehmer starken Starterfeld sind aktuell nur schwer zu treffen.
Günther Knobloch, Initiator der M1-Rallye Masters dazu:
„Wir sehen in Kärnten sehr viele neue Fahrzeuge, da ist die Performance schwer einzuschätzen. Was wir von den Tests im Winter jedoch sagen können ist, dass das selbe Auto im M1 Trimm um rund eine Sekunde am Kilometer langsamer ist als im N4 Trimm, das hat sich auch im Lavanttal so bestätigt. Warum? In den Bereichen Motor, Getriebe und Elektronik wird in der neuen M1-Klasse gänzlich auf Tuning verzichtet. Die Subarus und Mitsubishis haben dank des fehlenden Restriktors zwar die gleiche Spitzenleistung, im Bereich Drehmoment verlieren die M1-Fahrzeuge durch den Serien-Ladedruck jedoch hingegen mehr als 30 Prozent, rund 200 Nm. Das Duo im Auto macht aber natürlich immer noch den größten Unterschied - trotzdem denke ich persönlich, dass auch in Kärnten unter normalen Umständen kein M1-Fahrzeug um den Gesamtsieg mitfahren kann. Im Bereich der Top 10 erwarte ich hingegen mehrere Fahrzeuge, ich persönlich schiele ehrlich gesagt sogar Richtung Top 5 – immerhin konnte ich letztes Jahr in meinem Gruppe N Evo trotz eines fehlenden 2. Ganges letztlich den Gesamtsieg einfahren.“
In Hinblick auf die Entwicklung der M1 Kategorie sind wir alle überwältigt – neun der 13 Autos die wir aktuell kennen sind in Kärnten am Start, eine absolut unglaubliche Zahl nach vier Monaten. Aktuell arbeitet die „Arbeitsgruppe M1 Rallye-Masters“ neben dem Feinschliff am Reglement bereits auf mehreren Ebenen an einer sinnvollen Eingliederung in die Meisterschaft für 2017, Detailinformationen dazu hoffen wir bis zur nächsten Veranstaltung der Rallye Masters in Weiz weitergeben zu können.
Jetzt freuen wir uns alle aber erst mal auf eine tolle Veranstaltung in Kärnten am Samstag, bei der ein neues System im Bereich der Startnummernvergabe ausgetestet wird. Die Startnummern werden hier erstmals nach einer Klassenreihung vergeben und nicht nach der sportlichen Erwartungshaltung. Das System soll einerseits besonders bei Wetterumschwüngen zu mehr sportlicher Fairness in den einzelnen Klassen beitragen, zudem soll so auch der Verlauf der Rallye für die Zuseher spannender gestaltet werden. Ein interessanter Ansatz, wir lassen uns überraschen. Jetzt freuen wir uns erstmal darauf, die M1 Boliden inklusive der beiden V8 Donnerbolzen ab Startnummer 40 vor den Fans auf den Prüfungen in Kärnten zu sehen!
Alle Informationen zur Hirter Kärnten Rallye: www.kaernten-rallye.at
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